geb. unbekannt, mind. 10 Jahre | weiblich kastriert | Foxterrier|

Verwahrlost, verfilzt und voller gesundheitlicher Baustellen kam Gerda aus einem Messie-Haushalt. Bei den ersten Untersuchungen mussten wir unsere Tränen unterdrücken. Egal wo wir hinfassten, es war alles entzündet und schmerzhaft. Medizinische Bäder und Medikamente gegen Juckreiz halfen ihr glücklicherweise schnell. Mit viel Geduld konnten wir sie auch von ihrer Matte befreien, sodass sich die Haut langsam beruhigte und keiner Medikamente mehr bedarf. Unter dem Fell zeigten sich jedoch Umfangsvermehrungen an der Milchleiste sowie ein golfballgroßer Tumor am Hals. Füttern war eher ein Geduldsakt. Ob wir Gerda überhaupt noch helfen können, war unklar.

Die Chance wollten wir ihr geben, schließlich zeigte sich Gerda nach kurzer Zeit schon überaus lebensfroh. Ihr war ihr Zustand nicht bewusst. Sie sprang herum, freute sich über die Tierärzte und die Aufmerksamkeit.
Um einen Überblick zu bekommen, ließen wir ein CT machen, gleichzeitig die Milchleiste und Eierstöcke entfernen. Zusätzlich musste die Milz raus und der Schilddrüsentumor wurde punktiert. Die Naht war groß und bedarf täglicher Pflege. Aber Gerda war einfach blitzschnell wieder topfit. Wir mussten aufpassen, dass sie ruhig blieb, um die Operationswunden zu schonen. Gerda war das eben nicht bewusst.

Nach dieser OP gab es immernoch den Schilddrüsentumor. Der war aber so riesig, dass wir alle bangten, ob wir die richtige Entscheidung treffen. Selbst für die Tierärzte war das eine ungewöhnliche OP. Aber: Für Gerda kein Problem. Ihr war das eben (glücklicherweise) nicht bewusst.

Gerda freut sich über alles und jeden. Am liebsten stellt sie sich auf die Hinterbeine und streckt die Pfoten bettelnd nach oben, um Schmuseeinheiten zu bekommen. Am liebsten wird sie am Po gestreichelt, dann führt sie die schönsten Tänze auf. An Pfoten und Gesicht lässt sie sich nicht sonderlich gerne anfassen, was die Fellpflege etwas schwieriger gestaltet.
An Futter mag sie Nassfutter aller Art, was sie bei uns gut verträgt und seit der Schilddrüsenoperation hat sie keinerlei Probleme mehr mit der Futteraufnahme.
Mit anderen Hunden scheint sie häufig gut verträglich zu sein, nur kleine Hündinnen waren bisher eher unbeliebt und wurden von der Terrier-Dame eher drangsaliert.
Auch wenn Gerda viele Erkrankungen und Operationen hinter sich hat: Sie ist keinesfalls die alte, ruhige Omi, die den ganzen Tag nur schlafen möchte und ab und zu raus will, um sich zu lösen.
Für sie hat ihr Leben jetzt erst richtig angefangen und sie will es in vollen Zügen genießen. Sie möchte rennen, spielen und Action. Ein Garten wäre für sie nicht notwendig, solange ihre Familie gerne an der frischen Luft mit ihr ist. Kinder ab Schulalter können wir uns gut mit ihr vorstellen.
Wir vermuten, dass sie für das Alleine bleiben etwas Übung benötigt. Seit sie sich den Zwinger auch nachts mit einem kleinen Rüden teilt, hört man sie aber zumindest nicht mehr singen, wenn wir gehen. Andere Hunde dürften gerne mit ihr Leben.

Leider müssen wir noch hinzufügen, dass die Pathologie-Ergebnisse nicht sehr positiv waren. Gerda hatte ein Schilddrüsenkarzinom. Das heißt, es war ein bösartiger Tumor, der eventuell bereits gestreut hat. Auch wenn das CT keine Metastasen zeigte, kann man das nicht vollständig ausschließen. Gerda muss gut beobachtet werden und regelmäßig, sowie bei Symptomen untersucht werden. Metastasen können sich beispielsweise in Lunge, Lymphe oder Knochen bilden.

Wie lange Gerda noch bleibt kann keiner sagen. Sie hat aber definitiv Bock, jeden Tag zu genießen.

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